30. August 2015

Gordischer Knoten

Seit Wochen wächst und gedeiht in mir eine neue Idee für ein (hoffentlich) wunderbares Kinderbuch.

Es gibt bei mir Ideen und Ideen. Die einen kommen, weil ich mich mit etwas auseinander setze, von dem ich erzählen möchte. Mit einem Thema. Zum Beispiel dem Thema Trennung. Oder Mobbing. Oder Tod. Oder oder oder ...  ich lasse dazu Bilder in meinem Kopf entstehen und irgendwann entwickelt sich daraus eine Geschichte, die erzählt werden will. Und die es auch wert ist, erzählt zu werden. Eine ganze Reihe meiner Bücher sind so entstanden.

Dann gibt es die anderen Ideen. Die, die erstmal gar kein greifbares Thema haben. Sondern einfach da sind. Plopp. Über Nacht. Plötzlich schießen mir Figuren oder ganze Sätze durch den Kopf, Bilder, von denen ich noch nicht weiß, wie sie zusammen gehören. Einzelne Szenen, die ich sofort aufschreiben könnte. Viele wunderbare Fäden, deren Enden ich in den Händen halte, die aber noch entwirrt werden müssen. Um so eine Geschichte geht es. Und um den Knoten, der immer noch mitten in den Fäden verborgen lag.
Es fühlte sich an, als ob jemand ein Puzzle mit 5000 Teilen in meinem Kopf ausgekippt hätte. Ich puzzelte und puzzelte, das Bild wurde immer größer und bunter und dann fehlte das letzte Teil. Ich entwirrte Faden um Faden, aber der Knoten blieb.



Der gordische Knoten soll ja mit einem Schwert getrennt worden sein. So brachial will ich in meinen Geschichten nicht vorgehen, denn das sind am Ende die Geschichten, die den Leser mit einem unbefriedigten Gefühl zurücklassen. Und mich auch.

Also hirnte ich weiter, suchte nach dem fehlenden Teil ... und fing mit etwas völlig anderem an.
Und da - heute Nacht - plopp! - fiel das fehlende Teil an seinen Platz. Der Knoten entwirrte sich wie von selbst und vor mir liegt das ganze wunderbare 5000 Teile Bild einer neuen Geschichte.

Jetzt muss ich sie nur noch aufschreiben ☺

25. August 2015

Heidenau ist nicht Deutschland

... und so zeigen Deutsche, dass es auch anders geht:

http://www.stern.de/politik/fluechtlinge-in-den-hamburg-messehallen--heidenau-ist-nicht-deutschland-6415888.html

© facebook.com/mara.mbolage

Überlebt

Rezensionen bei Amazon lese ich eigentlich nur noch selten. Deshalb habe ich auch heute erst einen Kommentar dort gefunden, über den ich mich ehrlich sehr gefreut habe:

Die Autorin hielt eine ansprechende Lesung in unserer Schule. Unter den vorgeschlagenen Lektüren für die Unterrichtseinheit "Einen Jugendroman lesen" entschieden sich die Schüler beinahe einstimmig für dieses Buch.

Ich müsste jetzt Nachforschungen anstellen, um welche Schule es damals ging, aber letztendlich ist das auch egal.
Um welches Buch es ging, kann ich euch zeigen.



Schön, dass Ben den Shitstorm, der im April über ihn hereinbrach, unbeschadet überstanden hat. Und noch schöner, dass offenbar gleich eine ganze Klasse dieses Buch lesen wollte. Ich hoffe, die Schüler und Schülerinnen hatten beim Lesen genauso viel Spaß wie ich beim Schreiben.

24. August 2015

Neue Wege

Ihr könnt es in (fast) allen Autorenblogs nachlesen - das Warten ist immer das Schlimmste.
Warten auf das Okay zu einem Exposé, zu einer neuen Idee, warten auf den Vertrag, warten auf die Worte und Sätze, die exakt dann ausbleiben, wenn man sie so dringend bräuchte, warten auf den Vorschuss oder wie aktuell bei mir - warten auf das Lektorat.
Der Roman ist abgegeben, es bedarf sicher noch einiger gründlicher Überarbeitung, aber dazu muss ich eben erst die Rückmeldung der Lektorin haben, die noch aussteht.

Also nutze ich die (noch) freie Zeit für neue Ideen, neue Leseproben, neue Exposés.
Herausgekommen sind dabei bisher drei bis vier Ideen, teils schon älter, teils ganz frisch und jetzt schreibe ich und plotte und notiere und lasse mich mitreißen von Figuren, die ich letzte Woche noch gar nicht kannte.
Und mit einer Geschichte geht es mir ähnlich, wie meiner Kollegin Alice Gabathuler im Nachbarblog.
Die Figuren wollen mir zwar noch nicht alles verraten, aber im Grunde wollen sie, dass ich einfach los schreibe. Was ich vielleicht tun werde. Schon lange habe ich nicht mehr so gearbeitet, aber es fühlt sich gut an und richtig. Ob es so bleibt, wird sich zeigen. Auf jeden Fall empfinde ich die Wartezeit nicht mehr als Wartezeit, sondern als geschenkte Zeit und das fühlt sich um Längen besser an.

Dazu passt ein Zitat, das ich mir neulich irgendwo abgeschrieben habe, leider ohne den Verfasser zu notieren oder die Quelle:

Wenn man weiter nur das tut, was man immer getan hat, kommt auch weiter nur das dabei heraus, was immer herausgekommen ist. 

Deshalb: Mut zu neuen Wegen.

16. August 2015

Neuer Name - altes Programm

Aus der Schreibwelt wurde die Schreibwerk-statt.
Mit viel Schreibwerk - aber eben auch ab und zu einem deutlichen "statt".

Nach ein paar Tagen Schreibklausur in Weimar melde ich mich in meinem Blog zurück mit neuem Design, neuem Namen und vielen neuen Ideen.
Ein Projekt ist zwar nicht abgeschlossen, aber doch soweit vorangetrieben, dass ich anfangen kann, über neuen Exposés zu brüten. Jetzt muss ich all die Ideenschnipsel und kleinen Bruchstücke, die ich in Weimar gesammelt habe, sortieren und in brauchbare Bahnen lenken.
Und dabei versuchen, die Balance zu finden, zwischen dem, was ich machen muss, machen will und machen kann.



Das hin zu bekommen ist nicht immer leicht, vor allem nicht, wenn man nicht nur seine Kreativität ausleben möchte, sondern von der Kreativität auch leben will bzw. muss. Wunderbar auf den Punkt gebracht hat dieses Dilemma mein Kollege Frank M. Reifenberg in einem Interview mit Stefanie Leo von den Bücherkindern zu der Frage "Was macht den Autor frei?", das ihr unbedingt lesen solltet!