30. September 2015

Wort.Art

Neu. Und doch nicht ganz neu.
Einige von euch erinnern sich vielleicht an unser literarisches Theater, das wir vor einiger Zeit in unserem Wohnzimmer installiert hatten.
Diese Einrichtung soll nun wieder aufleben. Unter dem Namen Wort.Art.

Und als wir so zusammen saßen und am Pläne schmieden waren, fiel uns auf, dass sich eigentlich alles, was wir machen, unter diesem Namen zusammenfassen lässt.
Unsere gemeinsame Begeisterung für Literatur, sei es in der geschriebenen, gelesenen oder gespielten Form betrifft fast alle Bereiche unseres Lebens. Meine Autorentätigkeit, meine Schreibkurse, Reiners Rezensionen und Theaterkritiken, seine "Zeitfragen", unser literarisches Theater - all das lässt sich unter diesen einen Namen "Wort.Art" subsumieren.

Und deshalb haben wir uns entschlossen, Wort.Art zu unserem Programm zu machen. Unserem Label sozusagen.
Noch steckt unsere Idee in den Kinderschuhen. Einige verlinkte Seiten warten noch auf ihre Bearbeitung.
Aber stöbern kann man schon mal. Gespannt sein darf man auch schon. Vor allem auf das neue Programm in unseren Räumen, das wir zukünftig aber auch anderen Veranstaltern anbieten wollen.

Mehr dazu erfahrt ihr dann in Kürze auf unserer neuen Homepage.
Einen Blick darauf werfen könnt ihr jetzt schon: www.wortart-hanau.de


23. September 2015

Vom Umbauen und Erneuern

Ich befinde mich gerade in einem Umbau-Modus. Mein Blog ist bereits renoviert und frisch gestrichen.
Meinen neuen Blog für Schreibkurse könnt ihr auch schon besichtigen, auch wenn er noch nicht ganz fertig ist.
Aktuell bin ich gerade dabei, nach passenden Räumlichkeiten für die Kurse zu suchen, die eben nicht online stattfinden sollen. 
Zwei Optionen habe ich schon, die ich mir im Laufe dieser Woche anschauen will. Und dann kann es vielleicht schon los gehen mit einem ersten Kurs im kreativen Schreiben. 

Langfristig sollen die Kurse bei uns zu Hause stattfinden, Raum genug ist vorhanden, aber auch unser Zuhause ist derzeit eine Baustelle, drei Kinderzimmer wurden schon renoviert, jetzt arbeiten wir uns von oben nach unten, dann bekomme ich endlich ein richtiges Arbeitszimmer.
Ihr wisst ja, ich schreibe vorwiegend am Küchentisch. Dort sitze und arbeite ich auch nach wie vor gerne, aber blöd ist es immer dann, wenn ich all meine ausgebreiteten Notizen und Papiere und Kladden wieder zusammenräumen und weglegen muss, weil die Familie essen will, die Kinder Platz für Hausaufgaben oder Bastelarbeiten brauchen und und und ... nachdem nun im vergangenen Jahr wieder ein Kinderzimmer frei geworden ist (das zur Zeit nur als Abstellraum fungiert) habe ich jetzt doch noch Chancen auf ein eigenes Arbeitszimmer. 
Für die Kurse fehlt noch ein großer Tisch, ausreichend Stühle, frische Farbe an den Wänden. 

Auch am Schreibtisch renoviere ich zur Zeit. Und zwar ein Manuskript, das es bereits als Buch gab und bald wieder geben soll. Die Geschichte darf bleiben, wie sie ist, auch die Illustrationen bleiben die selben. Neu wird sein, dass es zu diesem Buch dann Arbeitsblätter für Lehrer geben wird, hier bin ich noch am Tüfteln, lese mich durch Begleithefte ähnlicher Kinderbücher und teste an meinem Jüngsten, mit welchen Fragen ein Viertklässler so zurecht kommt, welche zu langweilig sind und welche zu schwer.

Überarbeitet habe ich auch meine Zeitpläne.  Um mich nicht zwischen allen Terminen zu verzetteln, werde ich meine Blogbeiträge in Zukunft auf feste Tage beschränken (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das ist zwar schade, weil ich sehr gerne spontan blogge, wenn mich ein Thema anspringt, hilft mir aber dabei, meine Aufmerksamkeit wieder mehr auf das zu lenken, das ich eigentlich schreiben will: Bücher.

Und weil nicht nur meine Webseiten und meine Wohnung ein neues Outfit dringend nötig haben, lasse ich meine Haare wieder abschneiden und arbeite auch weiter an dem Ticker ganz unten (nach unten scrollen) ... Wir sehen uns dann auf der Buchmesse. Vorausgesetzt, ihr erkennt mich noch ☺


17. September 2015

Atmen und schreiben

Das erste ist für alle unverzichtbar, das zweite für viele.
Und weil ich selbst zu  der zweiten Gruppe gehöre und mich jeden Tag wieder für das Schreiben begeistere, wuchs in mir irgendwann der Wunsch, diese Begeisterung mit anderen zu teilen.

Daraus entstand zunächst dieser Blog.
Dann kamen Schreibkurse für Kinder hinzu.
Mit großem Erfolg.
Deshalb erweiterte ich mein Angebot auf Schulen. Und dann sogar auf Online-Kurse für Erwachsene.
Inzwischen habe ich auch schon Fortbildungen für Lehrer und Jugendgruppenleiter veranstalten können. Und alle Kurse haben eigentlich nur ein Thema zum Inhalt:

Schreiben macht Spaß!
Oder:

Schreiben ist toll! - wie es die Kinder eines meiner letzten Schreibkurse höchstpersönlich formulierten.





Das brachte mich auf die Idee, mein Angebot nicht nur auszubauen, sondern meine Begeisterung für das geschriebene Wort auch auf andere Weise mit euch zu teilen.
Daraus entstanden ist ein neuer Blog unter dem Label Wort.Art:

Wort.Art - kreatives Schreiben

Was es mit Wort.Art sonst noch so auf sich hat, erzähle ich euch in Kürze. Bis dahin dürft ihr mich gerne auf meinem neuen Blog besuchen und euch schon mal umschauen und - hoffentlich - wohlfühlen.

15. September 2015

Da passiert gerade

... ganz viel rund um meinen Schreibtisch.
Und in dem ganzen Durcheinander und Chaos auch ganz viel Positives. Völlig neue Ideen tun sich plötzlich auf, die einen haben mit total lieben Kollegen zu tun und ganz viel Herzblut ♥ , die anderen entspringen einem alten Traum, der plötzlich Gestalt annimmt.
Und dann sind da noch die Ideen für neue Geschichten in meinem Kopf, Pläne für neue Schreibkurse (Achtung: es können wieder Online-Kurse gebucht werden!), und als ob das alles nicht genug wäre, noch der Wunsch nach einem ganz anderen Buch.
Letzteres muss ich leider noch ein wenig aufschieben, weil ich dafür sehr viel Recherche- und Lesezeit noch bräuchte, die ich mir unbezahlt im Moment aber leider nicht leisten kann.
Ich hatte mich für ein Stipendium beworben mit diesem Wunschbuch, aber leider wurde der Antrag abgelehnt. Ein Aufenthaltsstipendium hätte ich vermutlich bekommen können, zumindest wurde mir das in Aussicht gestellt, aber wie soll eine Großfamilienmama mal eben flockig ihre Kinder für drei Monate abgeben und ihrer Residenzpflicht in einem Schriftstellerhäuschen weit weit weg nachkommen? So verlockend das klang und so schön es gewesen wäre, ein Aufenthaltsstipendium lässt sich für mich leider nicht umsetzen. Daran scheiterte dann letztendlich der Traum von der Arbeit an der neuen Buchidee. Erst müssen die Brötchen verdient werden, dann kann ich weiter träumen.
Schade. Ein bisschen weh tut es schon. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und da mich die junge Dame, um die es in meinem Wunschprojekt geht, ziemlich fest am Wickel hat, wird sie so schnell auch nicht sterben. Obwohl sie in ihrem früheren Leben recht jung begraben wurde.
Aber dort, wo sie ruht, ruht sie aus ausgesprochen gut und friedlich. Irgendwann werde ich die Zeit, das Geld und die Muße haben, zu ihr zurückzukommen.
Bis dahin versuche ich, all die anderen Ideen umzusetzen, ein Jugendbuch fertig zu stellen, ein Kinderbuch zu schreiben und vor allem hoffentlich noch viele viele Lesungen für das kommende Jahr festzumachen.
Denn noch etwas ist neu: Ich habe ab dem 1. Oktober 2015 eine Leseagentur! Eine wunderbare engagierte Frau, ich freue mich riesig, dass sie mich unter Vertrag genommen hat. Mehr dazu erzähle ich euch dann demnächst in diesem Blog.

4. September 2015

Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen

Einige von euch haben sich sicher schon über das neue Logo neben meinem Blog gewundert. Andere haben es vielleicht angeklickt und wissen schon mehr.


Blogger für Flüchtlinge ist eine Initiative von vier Bloggern, die sich zusammengetan haben, um unter diesem Symbol und dem Hashtag #bloggerfuerfluechtlinge anderen Menschen zu helfen.

Nico Lumma, Stevan Paul, Karla Paul und Paul Huizing sind selbst Blogger. Blogger, die einen Stein ins Wasser geworfen haben, der nun gewaltige Kreise zieht.
Gemeinsam wollen sie die Flüchtlingshilfe unterstützen und Blogger aus alle Sparten und vielen Ländern haben sich bereits dieser Initiative angeschlossen.

Es ist schon viel geschrieben worden, viel gesagt worden.
Manchmal wird es mir zu viel.

  • Zu viel wird es mir, wenn auf der Welt mehr darüber diskutiert wird, ob man das Foto eines toten Kindes zeigen darf, als darüber, wie man den Kindern dieser Welt helfen kann.
  • Zu viel wird es mir, wenn Politiker sich gegenseitig wochenlang die Verantwortung zuschieben, als würden sie Karten spielen, statt endlich an einem Strang zu ziehen und Menschenleben zu retten.
  • Zu viel wird es mir, wenn Umfragen gestartet werden (Tagesschau), ob man Angst vor Flüchtlingen haben müsse, statt zu fragen, wie jeder einzelne zu helfen gedenkt.
  • Zu viel wird es mir, wenn Menschen (gerade auf Twitter erlebt) sich damit herausreden, dass sie ja schließlich zuerst hier waren ("hier" meint in dem Fall Deutschland), ohne zu realisieren, dass es der pure Zufall war, der sie hier das Licht der Welt erblicken ließ.
  • Zuviel wird es mir, wenn ich lese, dass 13 Millionen (wie stellt man sich so eine Zahl vor??) Kinder weltweit nicht zur Schule gehen können, während wir gerade wieder dabei sind, Millionen Euro allein für die Inhalte der Schultüten in diesen Wochen auszugeben.
Ich bin Mutter von fünf Kindern. Ich bin Kinder- und Jugendbuchautorin. Und mir wird schlecht, wenn ich immer wieder höre und lese, wie wir auf diesem Planeten unsere Kinder behandeln. Um dann denen, die an den Händen ihrer Eltern die Flucht ergreifen, mit Stacheldrahtzäunen, verschlossenen Türen und kalter Gleichgültigkeit zu begegnen.

Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen. Falls es für sie überhaupt ein Morgen gibt.

Die Kinder ohne Schulbildung, die Kinder ohne Ernährung, die Kinder ohne Heimat, die Kinder ohne Eltern, die Kinder ohne Geborgenheit, die Kinder ohne Liebe werden - sofern sie all das überhaupt überleben - die Erwachsenen sein, die morgen unseren Planeten lenken und erhalten sollen. Wie blind muss man sein, wie selbstherrlich und arrogant, um das nicht zu erkennen.

Die Anachronistin, eine Bloggerin, über die ich im Rahmen der o.g. Aktion gestolpert bin, hat in ihrem Blog aufgezeichnet, was ein Leben auf der Flucht aus einem Kind machen kann und wie weit die Folgen auch in die Zukunft reichen.
Und dann sollten wir endlich aufhören zu diskutieren und anfangen zu handeln.

2. September 2015

Morgenseiten


Alle Welt scheint sie zu kennen - für mich waren sie neu: Die Morgenseiten.

Gestolpert bin ich über diesen Begriff erstmals vor einigen Wochen, als ich mir zur Ferienlektüre das Buch "Die Honigfrau" von Agnes Flügel kaufte. Agnes Flügel hat den Sprung von der Großstadt Hamburg in die Pampa irgendwo an der Ostsee gewagt und hat ihre eigene Honigmanufaktur gegründet. Oder - um es einfacher auszudrücken - sie ist zur (Berufs)Imkerin geworden. Ihren spannenden Werdegang beschreibt sie in o.g. Buch.
Und zu diesem Weg gehörte eben auch das Schreiben von diesen Morgenseiten. 
Da Agnes Flügel ihre Anleitung aus einem Ratgeber für Künstler entnommen hat, wurde ich neugierig und habe mich auf die Suche nach mehr gemacht. Und so einiges zu diesem Thema im Netz gefunden. 

Was meint Frau Flügel damit, wenn sie von "Morgenseiten" spricht?
Einfach ausgedrückt: Bei Morgenseiten handelt es sich um eine Kreativitätstechnik, die dabei helfen soll, Ideen zu sammeln. Erfunden und bekannt gemacht hat diese Technik Julia Cameron in ihrem Buch "Der Weg des Künstlers".

Die Technik ist einfach: Man schreibt handschriftlich (!) drei Seiten hintereinander weg, ohne den Stift dabei abzusetzen.

Mit anderen Worten: Man lässt seine Gedanken fließen, man schreibt sich leer. Und schafft dadurch Platz für neue Gedanken, neue Ideen. Es ist ein bisschen so wie ein Hausputz. Die Denkschubladen werden leergeräumt rsp. geschrieben, damit wieder Platz für neues ist. Ganz nebenbei findet man neue Lösungswege, neue Denkansätze, verschafft sich Klarheit in den Undurchsichtigkeiten, die man durch die Nacht geschleppt hat, räumt auf im Unterbewusstsein dadurch, dass man den ganzen Kram mal nach draußen kehrt. 

Die Regel für Morgenseiten ist einfach:

  • Man schreibt ausschließlich handschriftlich, das ist wichtig, weil so die Gedanken direkt aufs Papier fließen.
  • Man setzt den Stift an, schreibt drauf los, egal was, und man hört erst wieder auf, wenn man drei DIN A 4 Seiten gefüllt hat.
  • Man schreibt die Morgenseiten - der Name sagt es schon - sofort nach dem Wachwerden. Am besten noch vor dem ersten Kaffee!
  • Das Geschriebene packt man weg. Es ist nicht zum Lesen bestimmt. Auch selbst soll man nicht hinterher lesen, was man geschrieben hat. Das verschafft einem die Freiheit wirklich ALLES aufschreiben zu können, jeden Gedanken, alles, was nach draußen drängt. Der Wert der Morgenseiten liegt eben genau darin, dass die Schere im Kopf einmal zur Seite gelegt wird.

Ich habe es ausprobiert in den letzten Wochen. Und ich bin begeistert.

Eine ähnliche Methode ist es, nach der Uhr zu schreiben. Also sich hinzusetzen und z.B. 20 Minuten einfach drauflos zu schreiben, alles aufzuschreiben, was einem in den Sinn kommt. 
Mir persönlich gefällt die Vorgabe der drei DIN A 4 Seiten besser. Die Uhr habe ich schon zu oft im Blick bei meinem Tagesablauf. 

Seit ich die Morgenseiten schreibe, spüre ich, wie meine Kreativität zurück kommt. Ich fühle mich schon zu Tagesbeginn wieder freier von kopflastigem Ballast, den ich sonst durch den Tag mit mir herumschleppe. Und glaubt mir, meine Tage sorgen auch so schon für genügend neuen Ballast. Es tut mir also gut, jeden Morgen erst einmal ein bisschen Platz zu schaffen.

Probiert es einfach mal aus!