27. Dezember 2016

Zwischen den Jahren

Es ist immer wieder eine merkwürdige Zeit - so zwischen den Jahren. Es fühlt sich nach geschenkter Zeit an, nach Zeit, die plötzlich irgendwo noch übrig ist. Weil alle Termine pünktlich vor Weihnachten endeten und die neuen Termine erst für das kommende Jahr geplant sind. Aber ich weiß diese Zeit gut zu nutzen, eigentlich ist sie sogar dringend notwendig, um all das voranzutreiben, das sich auf meinem Schreibtisch schon stapelt.
Mein aktuelles Manuskript habe ich aus dem Lektorat zurück. Jetzt geht es ans Überarbeiten und den Feinschliff, eigentlich meine Lieblingsarbeit am Text. Außerdem warten zwei Verlage auf eine Leseprobe von mir für ein ganz anderes Buch, hier muss ich meine Erzählstimme finden und vor allem auch einen zumindest groben Plot zimmern, damit ich einen guten Einstieg in den Roman schreiben kann.
Eine Kurzgeschichte will noch bis Ende des Jahres abgegeben werden, gerade fällt es mir auf, doch noch ein Termin in diesem Jahr - ein Abgabetermin.

Was soll ich sonst noch sagen? Zu dem vergangenen Jahr ist schon so viel gesagt und geschrieben worden, dass mir das Jahr 2016 fast leid tut. Es war sicher ein aufwühlendes Jahr. Aber es hatte für mich trotz allem auch viele schöne Momente und Augenblicke, große und kleine Überraschungen und Geschenke bereit. Ich möchte keinen einzigen Tag des letzten Jahres missen und bin dankbar, dass ich es zusammen mit all meinen Lieben gesund und munter erleben durfte. Vielleicht sollten wir alle ein bisschen weniger jammern und ein bisschen mehr auf die positiven Dinge schauen. Ich meine damit nicht eine rosarote Brille, die uns den Blick auf die Gefahren verschleiert. Aber ich wünsche mir von uns allen ein bisschen Enthusiasmus, die Dinge anzupacken, die angepackt werden müssen, ein bisschen Mut, weiter zu gehen und für die Werte einzustehen, die uns wichtig sind und ich wünsche mir Besonnenheit und Verständnis für einander.

In diesem Jahr wurde mein Sohn Paul konfirmiert. Und gerade in den letzten Tagen, als so viel von Angst und Schrecken die Rede war, fiel uns der Konfirmationsspruch wieder ein, den wir Paul schon zur Taufe und später dann zur Konfirmation mit auf den Weg gegeben haben:


Und ich denke, es ist egal, ob wir an diesen oder einen anderen Gott glauben oder gar ohne Glauben sind: Ein Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit kann uns auch im kommenden Jahr weiter bringen, als diejenigen, die versuchen, uns mit Hass und Angst zu überziehen.




1 Kommentar:

Alice Gabathuler hat gesagt…

Ich liebe diese Zeit. Und es geht mir wie dir. Ich sitze an Projekten, ohne das Gefühl, gehetzt zu sein. Bin ruhiger als sonst. Zuversichtlich. Gelassen. Und ich freue mich auf das nächste Jahr. Nicht im grossen Zusammenhang mit der Welt (da könnte es einem Angst und Bange werden), sondern das Jahr in meiner kleinen Welt, jener, in der ich etwas bewirken kann, mit ganz kleinen Dingen. Und wer weiss, wenn viele Menschen viele gute kleine Dinge tun, dann schlägt das vielleicht Kreise.
Ich drück dich aus der Ferne, setz mich in meine Schreibstube und denke an deine Schreibstube.