31. Juli 2013

Was einst Lesung war, heißt heute Auftritt

... sagt der Verleger Jochen Jung in der NZZ unter der Überschrift Die Autorendarsteller.

Gefunden habe ich diesen Artikel via Petra van Cronenburg, die sich in ihrem Blog auch gleich Gedanken darüber macht, welcher Gattung lesender Autoren sie wohl angehört.

Vielleicht habe ich es als Kinderbuchautorin leichter. Weil ich einen anderen Ansatz habe, mit dem ich zu meinen Lesungen fahre.
Anders als im Erwachsenenbuch habe ich nicht zwingend Zuhörer, die "genauso gut selbst lesen könnten". Sondern oftmals habe ich Kinder vor mir sitzen, die noch nie ein eigenes Buch in der Hand gehalten haben. Oder solche, die zwar lesen können, aber nichts langweiliger finden, als Geschichten auf schnödem Papier.
Das ist meine Herausforderung: Kindern die Lust am Lesen zu vermitteln. Kindern zu zeigen, wie spannend es sein kann und wie befriedigend, sich einmal auf ein Buch einzulassen, sich zurückzuziehen und einzutauchen zwischen zwei Buchdeckel.

Die Erwartungen, die  an eine Lesung gestellt werden, sind auch bei mir oft andere. Ich erinnere mich noch gut an die Bibliothekarin, die mir anlässlich der Frederik-Woche erklärte: Ach, das ist aber schade, dass sie "nur" lesen. Die Autorin, die letzte Woche hier war, hat getanzt und gesungen und tolle Videos gezeigt.

Davon abgesehen, dass sicher sämtliche Kinder dankbar sein werden, wenn ich nicht tanze und singe, bin ich dazu auch nicht bereit. Selbst Beamer benutze ich nur im äußersten Notfall, sondern habe die Bilder zu meinen Büchern laminiert und gehe damit zwischen den Kindern herum, um sie ihnen persönlich zu zeigen.

Ich ziehe keine One-Woman-Show ab, sondern lese tatsächlich aus meinem Buch. Was ich mache: Ich erzähle den Kindern, wie so eine Geschichte entsteht. Wir erarbeiten zusammen, was Geschichten brauchen, um ihnen zu gefallen. Und wie so eine Geschichte dann in das Buch hinein kommt.

Oft sind Lehrerinnen und Bibliothekarinnen hinterher positiv überrascht: "Wir hätten nicht gedacht, dass die Kinder noch so zuhören können."

Können sie. Selbst Kinder, denen noch nie im Leben von Erwachsenen vorgelesen worden ist, lassen sich so mitnehmen in das Abenteuer Buch. Ohne Schnörkel. Und einfach nur mit einem Glas Wasser.

17. Juli 2013

Sommernacht

bin heute nacht
einem begegnet
dem mann
im mond
hat mit mir getrunken
mir schöne dinge gesagt
mir die sterne gezeigt
hab gelacht
ihm von dir erzählt
und ihn nachhause geschickt
hat die flasche mitgenommen
der alte
die sterne liegen noch hier
für dich.

© Jutta Wilke

Sommerplatz

Endlich habe ich es geschafft, meinen Sommerschreibplatz wieder neu einzurichten.
Und natürlich ist unsere Terrasse nicht nur zum Schreiben da, sondern bietet auch gleich einen gemütlichen Leseplatz, einen Sitzplatz für das gemeinsame Glas Wein mit dem Liebsten und einen Liegestuhl für ein Nickerchen.
Ich wünsche euch allen einen wunderbaren Sommer!









3. Juli 2013

Petition für Edward Snowden

Edward Snowden hat gerade sein gesamtes Leben aufgegeben - seine Freundin, seinen Job und sein Zuhause - um das schockierende Überwachungsprogramm "PRISM" der US-Regierung aufzudecken. PRISM hat unsere E-mails, Skype-Nachrichten, Facebook-Posts und Telefonanrufe abgehört und aufgezeichnet. Und das über Jahre hinweg.

Als Bradley Manning diese Art von Daten an Wikileaks weitergeleitet hat, wurde er von den USA nackt in Isolationshaft gesteckt - unter Bedingungen, die von der UNO als "grausam, unmenschlich und entwürdigend" bezeichnet wurden.


Die Behörden und die Presse entscheiden derzeit, wie sie mit den Skandal umgehen werden. Wenn Millionen von uns Edward in den nächsten 48 Stunden zur Seite stehen, machen wir damit eine deutliche Aussage: Die USA sollten Edward wie einen mutigen Whistleblower behandeln und nicht gegen ihn, sondern gegen PRISM vorgehen. 

(Quelle: Avaaz.org)

Bitte unterzeichnet die Petition für Edward Snowden, damit er menschenwürdig behandelt wird und ein ordnungsgemäßes Verfahren erhält.

--> zur Petition

2. Juli 2013

Landshuter Jugendbuchpreis

Eine Freundin machte mich darauf aufmerksam, sonst hätte ich es gar nicht gemerkt.
Insgesamt 15 Titel wurden für den Landshuter Jugendbuchpreis 2013 nominiert.
Mein Roman "Schwarz wie Schnee" ist einer davon.

Das Besondere an diesem Preis, der unter der Schirmherrschaft von Mirjam Pressler steht:

Sowohl die Nominierungen als auch die Siegertitel werden von einer Jugendjury gewählt. Ziel des Preises ist es, dass Schulen und Bibliotheken gemeinsam auf breiter Ebene Lese- und Literaturförderung betreiben.

Von der Zielgruppe nominiert zu werden empfinde ich als ganz besondere Auszeichnung, weil es mir doch zeigt, dass ich die Menschen mit meinen Büchern erreiche, für die ich sie schreibe: Kinder und Jugendliche.
Jetzt warte ich gespannt, wie die Jugendjury in Landshut entscheidet.