Als ehemalige Schülerin meiner alten Schule wurde ich gefragt, ob ich nicht die Festrede zur heutigen Feier halten wollte. Ich wollte! Und hatte im Vorfeld sehr viel Spaß beim Schreiben meiner Rede. Manchmal überkam mich Panik, ob ich den Schulabgängern wirklich noch etwas Neues und Wichtiges zu sagen hätte. Aber ich hätte wohl meinen Beruf als Jugendbuchautorin verfehlt, wenn mir zu diesem Thema nichts eingefallen wäre.
Was ich heute auf der akademischen Feier der Hohen Landesschule Hola gesagt habe, könnt Ihr hier nachlesen:
Introite, nam et hic Dii sunt!
Keine Angst, ich halte meine Rede in Deutsch. Und ich frage jetzt auch nicht, wer von Euch Latein hatte und das mal eben flugs übersetzen kann.
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, liebe Eltern, Freunde und Verwandte, liebe Hola-Lehrer und liebe Gäste!
Dieses ist meine zweite Abiturrede. Die erste hielt ich vor 32 Jahren. Danach dachte ich erleichtert Nie wieder Abitur. Nie wieder Abi-Rede. Nun gut, Letzteres hat jetzt nicht ganz so funktioniert.
Damals war die Sachlage klar.
Als Schulsprecherin der Hola wurde ich 1982 quasi zwangsverpflichtet, die Abiturrede zu halten.
Außerdem waren meine Mitschüler der Meinung, dass mich meine Schauspielerfahrung in der Theatergruppe dazu befähigte, unbefangen vor rund 1000 Menschen zu treten und eine Rede zu halten. Dabei hatte ich damals kaum Text und stand mehr so dekorativ hier oben auf der Bühne rum. Aber dazu später.
Ja, auch ich war Mitglied der legendären Theatergruppe Hola.
Und wenn einige ältere Jahrgänge in diesem Saal jetzt in Erinnerung an die Aufführung des Jahres 1981 blass werden, muss ich das den Jüngeren unter euch erklären:
1981 spielte die Theatergruppe Hola Schillers Wilhelm Tell.
Diese Aufführung in einer Bearbeitung von Erland Schneck (den Doppelnamen hat er sich erst später zugelegt) schaffte es auf die Titelseite sämtlicher lokaler Zeitungen.
Und das alleine deshalb, weil sich nach 24 Uhr erst besorgte, später wütende Eltern vor den Toren dieses Hauses drängten, um ihre schauspielernden Kinder abzuholen. Nur: Die Kinder kamen nicht raus. Was die Eltern draußen nicht wussten: Die Darsteller drinnen waren gerade erst beim Rütlischwur angekommen, und das Stück sollte sich noch bis in die frühen Morgenstunden hinziehen. Es war ein Mammutwerk! Ich glaube, seit dieser Erfahrung hatte auch Herr Schneck eingesehen, dass man ein Stück mindestens einmal durchspielen sollte, bevor man es zur Aufführung bringt.
Ja, der Wilhelm Tell hatte einige dramaturgisch wohldurchdachte Längen. Keine Angst – heute mache ich das wieder gut. Ich habe meine Rede vorsichtshalber zu Hause mit Blick auf die Uhr schon einmal komplett gelesen. Und danach kräftig gekürzt. Auch wenn man das jetzt vielleicht nicht so merkt.
Auch den Striptease, den ich vor über 30 Jahren im Tell als Habsburgerin Berta von Bruneck zu den Klängen der Beatles auf dieser Bühne hier hingelegt habe, erspare ich Euch heute.
Man kann Emotionen anderer ja spüren, wusstet Ihr das? Eben waberte ganz eindeutig kollektive Erleichterung hier nach oben. Ganz ehrlich? Ich bin auch erleichtert.
Der wahre Sinn dieses Striptease einer Adligen in einem Schillerdrama hat sich mir nämlich bis heute noch nicht völlig erschlossen, aber der Erfolg gab Erland Schneck Recht und mein Abitur habe ich damals trotz Striptease bekommen. Plus dem Privileg, die Abi-Rede zu halten.
Als ich gebeten worden bin, die heutige Rede zu halten, habe ich kurz gezögert.
„Warum ich?“, habe ich gefragt. „Was soll ich da um Himmels Willen erzählen?“
„Erzählen Sie ein bisschen aus Ihrer Schulzeit!“, empfahl mir Herr Dr. Liesemann. Aus meiner Schulzeit? Ich könnte euch von dem Mathelehrer erzählen, der immer mit Kreide nach uns warf und dazu brüllte: „Das integriert mich überhaupt nicht!“
Kreide? Was das ist? Also eigentlich zum Schreiben auf der Tafel … Tafel? Ach so, auf interaktiven Whiteboards schreibt man nicht mehr mit Kreide. Vermutlich heißt das heute auch nicht mehr Tafeldienst, oder? Und die Ausrede: Ich bin zu spät, weil vor dem Vertretungsplan so viele Leute standen und ich dann den Raum nicht richtig lesen konnte, gilt wohl auch nicht mehr, wenn man den Vertretungsplan schon am Tag vorher per App checken kann. Ich könnte Euch erzählen, wie wir nach einem Vormittag voller Einträge unser Klassenbuch versteckt haben. Das Klassenbuch tauchte dann zum 20 jährigen Abi-Treffen wieder auf. Euch kann ich es ja heute sagen: Wir hatten eine der Deckenkassetten im Klassenzimmer angehoben und es sozusagen über der Zimmerdecke versteckt. Und da lag es dann über zwanzig Jahre.
Das mit den Deckenkassetten würde heute noch funktionieren. Die wurden noch nie ausgetauscht. Aber digitale Klassenbucheinträge lassen sich nicht ganz so leicht verstecken, zugegeben.
Ihr seht, auf diesem Weg kommen wir nur schwer zueinander.
Was gibt es aber, das ich euch sonst heute sagen oder mit auf den Weg geben könnte, das euch nicht schon hundert Mal gesagt worden ist? Und was könnte ich anderes sagen, als das, was ich schon vor 32 Jahren gesagt habe.
Als Schülerin habe ich über Traditionen gesprochen. Traditionen, denen die Hohe Landesschule – schon der Name verrät es – fest verhaftet war und sicher auch noch ist. Traditionen, die aus Sicht einer damals 19 jährigen Abiturientin aber durchaus kritisch betrachtet und hinterfragt werden sollten, bevor man sie völlig unreflektiert übernimmt.
Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt:
Tradition bezeichnet eine (politische oder Geistes)Haltung, die am Herkömmlichen, Gewohnten, Überlieferten festhält und Neuerungen eher skeptisch gegenübersteht.
Versteht mich bitte nicht falsch. Traditionen können etwas Wunderbares sein. Sie können uns Halt geben, oft auch eine Richtung, und sie fangen uns auf, wenn wir mal den Boden unter den Füßen verlieren.
Aber Traditionen können auch zu Fesseln werden, die uns einschränken, uns die Luft zum Atmen nehmen und uns Wege verbauen. Manchmal muss man mit Traditionen brechen, um neue Wege gehen zu können.
Einen solchen neuen Weg beschritt Ende des 19. Jahrhunderts Rahel Goitein-Strauss, die als eines der ersten Mädchen in Deutschland ihr Abitur ablegte und damals die Abiturrede hielt. Ihre Rede begann Rahel mit einem Zitat. Mit einem Zitat, das einst Lessing seinem Nathan vorangestellt hat:
Introite, nam et hic Dii sunt! Tretet ein, denn auch hier sind Götter!
Oder anders gesagt: Geht auch mal einen neuen Weg! Denn auch dieser kann göttlich sein.
Die Abiturientin Rahel ging einen neuen Weg. Als Mädchen das Abitur zu machen- für uns heute so selbstverständlich - , das war damals wirklich ein Bruch mit althergebrachten Traditionen.
Und das sagte Rahel in ihrer Rede selbst dazu:
„Vor allem war es die Lust am Lernen, am Wissen, das uns diesen Weg gewiesen. Wir wollten nicht nur lernen, um von vielen Dingen eine Ahnung zu haben, um bei allem mitreden zu können, wir wollten lernen, wie man lernt, wie man durch das Wissen selbstständig wird und innerlich fest, damit wir uns eigene Ansichten, eigene Gedanken bilden könnten, damit wir befähigt werden von dieser Grundlage des Gelernten aus, uns selbst weiter vorwärts zu bringen.“
… damit wir uns eigene Ansichten, eigene Gedanken bilden könnten … der Antrieb eines Mädchens 1899, das Abitur zu machen.
Wie oft habt Ihr euch während der vergangenen Jahre gefragt: Wozu brauche ich das alles überhaupt im Leben?
Für manche von euch war und blieb die richtige Anwendung des Plusquamperfekts immer ein Geheimnis, andere scheiterten an den binomischen Formeln, wieder andere fragten sich, welchen Nutzen sie jemals aus der Differentialrechnung ziehen sollten. Ganz ehrlich – besonders letzteres habe ich mich auch gefragt.
Wozu also brauchen wir all das Wissen, das wir in den vergangenen Jahren angehäuft haben? .. damit wir uns eigene Ansichten, eigenen Gedanken bilden könnten …
Eigene Ansichten, eigene Gedanken bilden.
Ich verdanke diese Fähigkeit vor allem zwei Lehrern, die mich durch meine Hola-Zeit begleitet haben.
Zum einen meinem Tutor im Latein-Leistungskurs Werner Frühauf, der mir bis heute ein echter Wegbegleiter geblieben ist und zum anderen meinem leider viel zu früh verstorbenen Deutschleistungskurs-Lehrer Christian Scholz, dem ich letztendlich auch meine Begeisterung für das geschriebene Wort und die Literatur verdanke.
Herr Scholz, ich hoffe, Sie sitzen da oben irgendwo auf einer Wolke und hören mir zu. Und ich hoffe, Sie sind ein kleines bisschen stolz darauf, dass ich irgendwann tatsächlich noch die Kurve gekriegt habe und heute das mache, was Sie mir vor über dreißig Jahren fast flehentlich unter eine Deutscharbeit geschrieben haben
Schreiben Sie! Bitte schreiben Sie weiter.
Dass ich heute tatsächlich Autorin bin, verdanke ich vor allem Ihnen. Danke für alles, was ich bei Ihnen beiden gelernt habe.
Bei beiden Lehrern habe ich aber das Wichtigste überhaupt gelernt: Ich lernte, Fragen zu stellen. Und damit meine ich jetzt nicht Fragen von der Art „Wo ist das Prädikat?“ oder „Wenn das die Erste Person Plural Indikativ Aktiv ist, was kann dann nur das Subjekt sein?“.
Und ich meine damit auch nicht die Frage: „Was will der Autor uns damit sagen?“
(Kleine Zwischenbemerkung: Seit ich Autorin bin, weiß ich, dass der Autor oft selbst überrascht ist von dem, was er angeblich alles mit seinem Text sagen will)
Nein, sie lehrten mich, dass es wichtig ist, im Leben die richtigen Fragen zu stellen.
Wie die meisten von Euch inzwischen mitbekommen haben, arbeite ich heute als Kinder –und Jugendbuchautorin.
Das war nicht immer so.
Als ich kürzlich anlässlich einer Autorenlesung in der Mittelstufe die Schüler fragte, was sie denn schon über mich wissen, kam allerlei zusammen.
Das ist übrigens immer der Moment, in dem ich Dankesgebete zum Himmel schicke, dass es zur Zeit meines Rütli-Schwur-Strips auf dieser Bühne noch kein Internet und kein Facebook gab.
Heute gibt es ja fast keine Geheimnisse mehr. Und so wusste eine 13jährige dank Google sogar, dass ich einmal eine Robbe hatte.
Und wie das im Internetzeitalter so ist – damit wusste sie mehr als ich.
Trotz meiner Einwände, bei uns zu Hause tummelten sich nur fünf Kinder, drei Kater und ein Hamster, und Robben fühlten sich bekanntlich gar nicht so wohl in Hanau, blieb das Kind steif und fest bei seiner Meinung.
So steht’s im Internet und was im Internet steht, ist wahr.
Die Hanauer Kinder- und Jugendbuchautorin Jutta Wilke hatte einmal eine Robbe.
Und die hast du dann, fügte das Kind mit strenger Stimme hinzu, an den Nagel gehängt!
Himmel! Ich hänge doch keine Robben an Nägel!
Ich sah die Schlagzeile bereits vor mir Scheinbar harmlose Kinderbuchautorin schlachtet zu Hause Robben ab!
Nur ganz langsam dämmerte mir, dass es um diesen einen Satz in meiner Biografie ging:
Sie war 12 Jahre lang Rechtsanwältin in Hanau, bevor sie ihre ROBE an den Nagel hängte.
Was lernen wir daraus?
1. Nicht alles, was Mister Zuckerberg und Co. verbreiten, ist falsch. Aber man sollte es gründlich lesen und hinterfragen und man sollte Rechtschreibung beherrschen, bevor man es weiterverbreitet.
2. Ich habe nach dem Abitur Jura studiert und tatsächlich 12 Jahre lang als Rechtsanwältin gearbeitet, bevor ich mich entschloss, meine ROBE an den Nagel zu hängen, um Kinder- und Jugendbücher zu schreiben.
Letzteres gehörte ursprünglich nicht zu meinem Lebensplan. Ich habe Jura studiert, um die Anwaltskanzlei meines Vaters hier in Hanau zu übernehmen. Diesem Plan bin ich nach Abschluss meines Studiums auch etwa 12 Jahre lang gefolgt. Und wurde von Jahr zu Jahr unglücklicher. Nicht, weil es so falsch ist, Rechtsanwältin zu sein. Alle potentiellen Juristen hier im Saal lassen sich jetzt bitte nicht abschrecken! Sondern weil es sich für mich so falsch anfühlte. Ich wollte Geschichten schreiben. Schon immer. Aber ich brauchte fast vierzig Jahre meines Lebens dazu, den Mut zu finden, das auch zu meinem Beruf zu machen.
Manchmal muss man auch mal mit Traditionen brechen und eigene Wege gehen.
Und das dritte, das wir aus der kleinen Geschichte mit der Robbe lernen Es ist nie zu spät, neue Wege einzuschlagen. Ich war bereits 45, als mein erster Roman erschien. Aber ich hatte es geschafft!
Werdet deshalb bitte nicht nervös, wenn ihr heute noch nicht wisst, wie es morgen weitergehen soll. An jeder Weggabelung tun sich neue Wege auf.
Die meisten Schulabgänger sind heute darum bemüht, ihren Lebenslauf lückenlos zu halten und bloß keine Zeit zu verlieren. Vom Abi zur Uni zur Unternehmensberatung und direkt ab in den Aufsichtsrat. Das kann so funktionieren. Muss es aber nicht. Mein etwas holpriger Lebenslauf sollte euch zeigen, dass es auch anders geht. Und dass es deswegen nicht falsch ist, Umwege zu gehen.
Schon eure Wege hier in diesen Saal waren vollkommen unterschiedlich. Einige von euch haben schon in den Weihnachtsferien begonnen, ihre in den Herbstferien vorstrukturierten Unterlagen durchzuarbeiten, andere haben im Februar angefangen zu überlegen, ob sie überhaupt fürs Abi lernen sollen und wenn ja, was. Wieder andere wussten noch im Prüfungsraum nicht wirklich, was sie überhaupt hier machen. Heute sitzt ihr alle hier. Man kann nicht darüber urteilen, welcher Weg der bessere war, wenn letztendlich alle Wege zum Ziel geführt haben.
Es hilft auch nicht, die Wege anderer zu kopieren, nur weil sie für andere zum Erfolg geführt haben. Jeder von euch muss seinen eigenen Weg finden und gehen. Und es ist keine Schande, innezuhalten, nachzudenken oder auch einmal umzukehren, um einen anderen Weg auszuprobieren.
Der Sinn des Lebens ist es nicht, möglichst schnell zum Ziel zu kommen. Der Sinn des Lebens ist es zu leben!
Unzählige Möglichkeiten liegen vor euch. Unzählige Wege, die gegangen, unzählige Türen, die geöffnet werden können. Und über jeder Tür wird dieses Zitat stehen: Tretet ein, denn auch hier sind Götter.
Durch eine Tür seid ihr heute alle gegangen. Durch das alte ehrwürdige Hola-Tor.
Und ich persönlich glaube nicht, dass das stimmt, was ich anlässlich eurer Abi-Challenge 2014 auf Youtube gefunden habe:
Jetzt steh ich hier vorm Hola-Tor und bin so klug als wie zuvor.
Ihr seid durch dieses Tor gegangen, weil ihr viel gelernt habt. Ihr habt gelernt, mit komplexen Zahlen umzugehen oder die Strukturformeln jedes am Calvin-Zyklus beteiligten Stoffes zu zeichnen. Ihr habt gelernt, wie man einen ACI übersetzt und was die Märchentheorie Novalis‘ von der Horkheimers unterscheidet. Und ihr habt gelernt, Fragen zu stellen.
Tut das weiter! Stellt Fragen! Hinterfragt!
Fragt nicht nur nach der Aufstiegsmöglichkeit oder nach der Höhe des Gehalts.
Fragt nach dem Sinn. Fragt nach dem Weg. Befragt Euer Gewissen. Wer fragt, bekommt Antworten. Nicht immer die, die er hören will – Eure Lehrer können ein Lied davon singen – aber in der Regel werden Fragen doch beantwortet.
Geht den Dingen auf den Grund, damit ihr nicht zugrunde geht. Bleibt neugierig, aufgeschlossen, aber auch skeptisch.
Immer mehr Menschen folgen doch heute dem Mottto: Warum soll ich mir meine Bequemlichkeit durch Fragen durcheinander bringen lassen? Immer mehr Menschen konsumieren nur noch, statt zu handeln.
Tut mir den Gefallen und gehört nicht zu diesen Menschen. Fragt! Bleibt unbequem!
Ich hörte früher oft den Vorwurf: Du musst immer aus der Reihe tanzen!
Ja, kann ich dazu nur sagen und euch bitten, das gleiche zu tun. Reiht euch nicht ein. Lasst euch nicht ewig mitziehen im Strom derer, die keine Fragen mehr stellen und alles hinnehmen, als sei das, was um uns herum geschieht, nicht von Menschen gemacht, sondern ein Naturgesetz. Tanzt aus der Reihe, statt zum Mitläufer zu werden. Liegt nicht träge vor euren Monitoren und lasst euch einlullen, bis ihr zu keinem eigenen Gedanken mehr fähig seid! Denkt! Stellt Fragen! Und vor allem:Tanzt!
Und wenn ihr in eurem Leben an einen Punkt kommt, an dem ihr überhaupt nicht weiter wisst, an dem euch auch eure bisherigen Fragen nicht weiterhelfen, dann hilft euch vielleicht die Frage, die einer gestellt hat, der gerade sein Todesurteil erhalten hatte.
Wenn ich morgen stürbe, würde ich dann tun, was ich heute tue?
Ich habe heute ein paar Seitenhiebe auf das Internet, technische Neuerungen, Facebook und Co. ausgeteilt. Es ist nur fair, wenn ich meine Rede deshalb mit den Worten des Mannes beschließe, dem wir einige von diesen Neuerungen zu verdanken haben.
Ich bin kein Apple-Fan. Gar nicht. Ich besitze nichts von diesen Dingen mit einem EI davor.
Trotzdem ist mir die Rede des Apple-Mitbegründers Steve Jobs, die er im Bewusstsein seiner Krebserkrankung vor Studenten hielt, unter die Haut gegangen. Und ich möchte seine Worte heute an euch weitergeben:
„Als ich 17 war, las ich ein Zitat, das ungefähr so klang: Wenn du jeden Tag so lebst, als wäre es dein letzter, wird es höchstwahrscheinlich irgendwann richtig sein. Das hat mich beeindruckt und seit damals habe ich jeden Morgen in den Spiegel geschaut und mich selbst gefragt: Wenn heute der letzte Tag in meinem Leben wäre, würde ich das tun, was ich mir heute vorgenommen habe zu tun? Wenn ich morgen stürbe, würde ich dann tun, was ich heute tue? Und jedes Mal, wenn die Antwort „nein“ war, wusste ich, ich muss etwas verändern.
Eure Zeit ist begrenzt, also verbraucht sie nicht, um das Leben anderer zu leben. Lasst euch nicht von Dogmen anderer gefangen nehmen, davon, so zu leben, wie andere Menschen denken. Lasst nicht den Krach anderer Meinungen die eigene innere Stimme übertönen.
Und das Allerwichtigste, habt den Mut, eurem eigenen Herzen und der Intuition zu folgen. Die wissen irgendwie schon genau, was ihr wirklich wollt. Alles andere ist zweitrangig! Bleibt hungrig und töricht!
(Steve Jobs, fünf Jahre vor seinem Tod.)
Fragt! Stellt in Frage! Bleibt hungrig und töricht! Und tanzt aus der Reihe!
Und wenn euch eine Tür verschlossen bleibt, öffnet eine andere
Introite, nam et hic Dii sunt!
Tretet ein, denn auch hier sind Götter!