27. Januar 2017

EINE MINUTE VOR ZWÖLF

Am Tag der Vereidigung des aktuellen amerikanischen Präsidenten, dessen Name man am liebsten unter die Harry-Potter-Kategorie dessen "der nicht genannt werden darf" einordnen möchte, ging ein Aufschrei durch Twitter. Denn pünktlich zum Eid auf zwei (!) Bibeln wurde aus dem ehemaligen Twitter-Account @potus von Obama der Account @potus44 und Trump bekam den offiziellen @potus-Account. Hatte alles noch seine Richtigkeit, wenn auch ein hämisches Grinsen durch die Twitter-Welt ging, als man erkannte, dass Trumps Hintergrundbanner die Aufnahme eines Fahnenmeeres anlässlich Obamas Inauguration war.
Nur wenige Sekunden später dann der oben erwähnte Aufschrei: Entfolgen, entfolgen! Denn logischerweise waren die alten @potus-Anhänger plötzlich auch zu den neuen geworden. Und wer Obama auf Twitter folgte, wollte das in der Regel keinesfalls gleichzeitig auch mit Trump tun.
Auch ich habe Trump sofort gelöscht und ihn sogar blockiert in einem ersten Überschwang von "hier kann ich jetzt mal handeln". Aber war das wirklich so schlau?

Diese Frage bezieht sich nicht nur auf den amerikanischen Präsidenten.
Wie eigentlich alle aus meiner Timeline weigere ich mich genauso, AFD-Mitgliedern und ihren Anhängern zu folgen, Verkünder rechtsradikaler Parolen findet man unter jenen, denen ich auf Twitter folge, ebenfalls nicht. 

Ich befinde mich mit meinen Followern in bester Gesellschaft. Wir twittern und retweeten unseren Frust über den Ausgang der Wahl in USA, wettern zwischen zwei Tassen Kaffee munter gemeinsam gegen Rechts, teilen Zeitungsartikel und Youtubeclips, die unsere Meinung unterstreichen. Und fühlen uns mächtig revolutionär. Schließlich tun wir was. Wir wehren uns. Wir sagen unsere Meinung. Wir sind mehrere Stunden täglich online, um die Welt zu verbessern. Aber tun wir das wirklich?

Heute morgen, beim Durchklicken durch die Tweets, die ich in den letzten Stunden verpasst habe, beschlich mich das leise Gefühl, dass ich mich in einem Kaffeekränzchen mit Gleichgesinnten befinde. Schön, so viele Gleichgesinnte um mich zu haben, nett, gleich mal wieder einen hämischen Witz über Trump zu retweeten. Schließlich muss die Welt aufgeklärt werden. Aber meine Follower sind nicht die Welt. Sie sind nur ein winziger Teil dessen, was da draußen gerade los ist. Und zwar der Teil, der ja ohnehin schon begriffen hat.

Wir sitzen in riesigen Blasen. In Kaffeehäusern aus Glas. Wir schauen raus, aber wir gehen nicht raus. Wir schaffen uns unsere eigene (heile) Welt, während die Welt draußen gerade zusammenbricht. Wir prosten uns zu und twittern unsere Meinung, manchmal durchaus sehr deutlich, aber die Adressaten haben ohnehin die gleiche Meinung, sie müssen wir nicht mehr überzeugen. 

Ich behaupte, so kommen wir keinen Schritt weiter. Wenn wir wirklich etwas bewegen wollen, wenn wir diese Welt noch retten wollen, dann müssen wir unsere Blasen, unsere Glashäuser verlassen und nach draußen vor die Tür unserer bisherigen Timeline gehen.  Dann müssen wir denen "folgen", die wir durch Ignoranz nicht wirklich bekämpfen, sondern eher bestätigen in ihrer Dummheit. Dann müssen wir unseren Mund aufmachen und denen, die sich da draußen benehmen wie Kinder im Trotzalter,  einen Riegel vorschieben. Täglich. Laut. Deutlich. Es ist sicher gut und wichtig, sich Rückversicherung in den eigenen Reihen zu holen, Lügen aufzudecken und Missstände anzuprangern. Aber dann muss zwingend der nächste Schritt kommen. Dann müssen wir diese Missstände denen um die Ohren hauen, die sie zu verantworten haben.


Der Account @realDonaldTrump hat derzeit rund 22 Millionen Follower. der Account @potus rund 14 Millionen. 
Wir können doch nicht ernsthaft länger zulassen, dass diese Millionen in ihrer Timeline täglich nur die Selbstbeweihräucherungspostings von Mister President lesen. Wir sollten diese Timelines im In- und Ausland fluten, sie mit Wissen, Information und Aufklärung füllen, so wie die TeilnehmerInnen des Womensmarchs in Washington und auf der ganzen Welt die Straßen geflutet haben, um wachzurütteln. 

Und deshalb werde ich jetzt auf Twitter auch denen folgen, die vielleicht nicht hören wollen, was ich ihnen zu sagen habe.
Es ist nicht mehr fünf Minuten vor Zwölf. Es ist eine Minute vor Zwölf. Wir müssen handeln. Jetzt.

26. Januar 2017

Ab Februar wieder da: Schwarz wie Schnee

Oft musste ich in der Vergangenheit Lesungsanfragen zu diesem Roman ablehnen, weil er nicht mehr erhältlich war. Und manchmal habe ich trotzdem daraus gelesen, weil die Schülerinnen und Schüler oft unbedingt etwas aus diesem Buch hören wollten, wissend, dass sie es nicht würden weiter lesen können. Was für eine Ehre für Autorin und Roman!
Umso glücklicher bin ich, dass Schwarz wie Schnee jetzt wieder zu haben ist.
Im Buchverlag Kempen hat mein Buch eine wunderbare neue Verlagsheimat gefunden, ab Ende Februar ist der Roman wieder lieferbar und vorbestellbar ist er sogar jetzt schon. Es soll demnächst noch Unterrichtsmaterial zu diesem Roman geben. Den Lesungen (ab 7. Klasse aufwärts) steht also nichts mehr im Wege. Und dem Selberlesen sowieso nicht.
Und so sieht Schwarz wie Schnee jetzt aus. Wahnsinn, oder?





23. Januar 2017

Trump und die Niederlande

In all dem Chaos, all der Wut und der Fassungslosigkeit der letzten Tage gibt es ein kleines Volk in Europa, das sich seinen Humor bewahrt hat und ihn gezielt einsetzt gegen einen, der vermutlich nicht einmal kapiert, dass das hier Satire ist:



Auf wunderbare Weise haben die Niederländer Mr. President ihr Land vorgestellt. Und der weiß jetzt, dass Deutsch nur eine Fake-Sprache ist und der Deich vor zu viel Wasser aus Mexiko schützen soll.




21. Januar 2017

Bilder, die hoffen lassen

Auf Twitter postete eine junge Muslimin aus Cincinnati, Ohio heute ein Foto, das hoffen lässt und Mut macht, es anderen gleichzutun.

© Hend Amry


Die junge Frau, Hend Amry aus Libyen, schrieb dazu:

After the Trump inauguration, some neighbors left this letter on my uncle's door in Cincinnati, Ohio.




19. Januar 2017

New York - Tag 5

Ich bin inzwischen wieder zu Hause, ohne es wirklich zu sein. 
Nie und nimmer hätte ich gedacht, dass mich NYC so sehr beeindruckt und gefangen nimmt. Ich muss das alles noch ein paar Tage verarbeiten, dann erzähle ich euch mehr. Jetzt will ich euch aber auch endlich die Fotos des 5. Tages, unseres großen Konzerttages mit Sir Karl Jenkins und seinem Requiem in der Carnegie Hall zeigen. Hierzu muss ich nicht viele Worte machen. Die Bilder sprechen für sich. Es war einfach nur Wahnsinn!

© DCINY



© DCINY



© DCINY



© DCINY



© DCINY



© DCINY



© DCINY



© DCINY

10. Januar 2017

Reisefieber

Morgen geht sie jetzt los, die angekündigte große Reise nach New York.
Und ganz ehrlich? Ich bin schon seit Tagen tierisch aufgeregt. Wochenlang hat mich meine Flugangst nachts kaum schlafen lassen. Seit zwei Tagen ist das fast komplett weg, die Flugangst ist einer gespannten Vorfreude gewichen und ich wusele durchs Haus und überlege, was ich alles mitnehmen will.
Ganz wichtig natürlich: Die Konzertkleidung (schwarz) und die Konzertnoten (Requiem von Karl Jenkins).
Außerdem mein verlässliches Mini-Notebook, mein Asus Eee S101. Nicht mehr taufrisch, aber da ich ihn ohnehin nur zum Schreiben meiner Texte auf Reisen benutze, er also außer einem Schreibprogramm nicht viel bieten muss, kommen wir beide gut miteinander klar. Das Schreiben wird also auch jenseits des großen Teichs nicht zu kurz kommen.
Außerdem natürlich meine Kamera. Denn ich will euch doch viel erzählen und auch zeigen können. 


































Notizbücher liegen auch schon bereit. Und jede Menge Dollar. Irgendwie sehen sie aus wie unser Monopoly-Geld, ich bin ehrlich gespannt, ob man damit wirklich bezahlen kann.

Daneben liegt eine Wünscheliste meiner Kinder an mich und Paul, den einzigen, der mitfliegen kann. Die Liste reicht von "Freiheitsstatue für mein Zimmer" bis hin zu "Pringels mit Pizza-Geschmack". Für diese Fälle bin ich froh, K3 dabei zu haben, denn in der wenigen uns verbleibenden Einkaufszeit werde ich mich vermutlich lieber in Buchhandlungen stürzen.
Apropos Buch. Ein Stapel Bücher wartet hier natürlich auch noch. Ich bin noch unentschlossen, für welche Reiselektüre ich mich entscheiden soll. Vor allem aber  muss ein nigelnagelneues  Notizbuch ins Handgepäck. 
Und letzte Woche war ich mit den Jungs noch schnell in dem Film "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind". Nur für alle Fälle. Damit ich einen Niffler auch erkenne, wenn er an mir vorüberfliegt. Man kann ja nie wissen ...























9. Januar 2017

Wohnung gesucht

Es ist vielleicht ein eher unüblicher Weg, aber dafür ist er noch nicht so ausgetreten.
Wir suchen eine Wohnung.
Genau genommen helfe ich meinem Ältesten (22) dabei, eine Wohnung zu finden.
Nach seiner Ausbildung zum Mediendesigner studiert er jetzt  Kunst an der Kunstakademie in Offenbach und muss seine bisherige Bleibe in Frankfurt leider aufgeben.
Jetzt suchen wir eine WG-geeignete Zweizimmerwohnung für ihn und seinen Kumpel, und diese Wohnung soll sich möglichst in Offenbach befinden.


























Kontakt kann jederzeit über mich hergestellt werden.
Wer also eine Wohnung weiß oder jemanden kennt, der jemanden kennt, der eine Wohnung ... na ihr wisst schon ...
Und damit das ganze ein bisschen spannend wird: Für eine erfolgreiche Vermittlung biete ich ein schönes Paket meiner Bücher. Signiert selbstverständlich.