In diesem Jahr wurde zum ersten Mal der "Oldenburger Jugendbuchpreis" mangels Qualität der eingereichten Manuskripte nicht vergeben.
Einen ausführlichen Artikel dazu findet man im Börsenblatt:
HIER
Über die Nichtvergabe des Preises berichtete an anderer Stelle auch Sabine Hoß auf ihrer Literaturseite
Bücher leben!
In ihrem Beitrag beschreibt Sabine Hoß auch ihre eigenen Lesewahrnehmungen dahingehend, dass sie nach mehr als 10 Jahren intensiver Arbeit mit Kinder- und Jugendliteratur festgestellt habe, dass es ihr immer schwerer falle, sprachliche und inhaltliche Perlen herauszufischen. Zitat:
"Zu viele Bücher sind hier nur noch Massenware."
"Warum ist das so?", fragte Sabine Hoß und auf diese Frage hat ihr nun mein Kollege
Salah Naoura geantwortet.
Sein Fazit:
Deutschsprachige Autoren schreiben nicht schlechter oder besser als andere Autoren anderer Länder. Allerdings sind die Bedingungen für KJL-Autoren, die Anspruchsvolles und Innovatives wagen wollen, in Deutschland derzeit ... leider denkbar schlecht.
Die Gründe, die seiner Meinung nach dafür verantwortlich sind, hat Salah in seiner langen Antwort an Sabine Hoß ausgeführt.
HIER könnt ihr die komplette Antwort lesen, die ich Wort für Wort
unterschreibe.
Solange Verlage nur darauf schielen, möglichst schnell, schnell den nächsten Bestseller rauszuhauen, deshalb teure Lizenzen einkaufen und ihr komplettes Werbebudget in eben diese Lizenztitel stecken, solange sie Nachwuchsautoren geradezu auffordern, doch möglichst diese Lizenzen mit "ähnlichen" Titeln zu bedienen, wird es nicht nur Sabine Hoß weiter so empfinden, dass Kinder- und Jugendbücher als Massenware daherkommen. Und so lange werden anspruchsvolle und innovative deutschsprachige Kinderbücher immer in zweiter Reihe stehen. Wenn sie überhaupt einen Platz im Verlagsregal finden.
Noch bin ich nicht bereit, mich von dieser inzwischen gängigen Praxis entmutigen zu lassen. Und wenn mir eine Lektorin wieder einmal - wie tatsächlich schon mehrfach in der Vergangenheit geschehen - sagt:
Schreiben Sie doch mal so wie John Green, dann kann ich nur den Kopf schütteln, mich an den Schreibtisch setzen und weiter so schreiben wie Jutta Wilke.