30. Mai 2016

Danke für einen Liebesbrief

Wenn ich meinen Beruf nenne, wenn ich erzähle, dass ich Kinderbücher schreibe, dann ernte ich meistens ein geseufztes "Hach!" und oft noch ein "das wollte ich auch schon immer machen".
Seit Harry Potter und J.K. Rowling ist dieses "Hach!" oft von einer Begeisterung begleitet, als hätte ich den Zauberjungen selbst erfunden. Habe ich leider nicht. Weshalb mein Leben als Kinderbuchautorin auch bei weitem nicht so glamourös ist wie das meiner berühmten Kollegin. Es ist für ich trotzdem der beste aller Berufe und ich würde ihn nie wieder eintauschen wollen. Trotzdem gibt es sie, diese grauen dunklen Tage, an denen gar nichts geht, an denen man sich fragt, warum mache ich das eigentlich alles, wozu quäle ich mich so, warum tue ich mir das an? Diese Tage, an denen die Kreativität sich plötzlich über Nacht verabschiedet, an denen all die Millionen Bücher da draußen besser zu sein scheinen als der eigene Text. Text? Welcher Text? Etwa der, den man schon letzte Woche abgeben wollte und von dem einem noch kein einziges Wort eingefallen ist?
Ich weiß, ich bin mit diesen grauen Tagen nicht alleine. Meine AutorenkollegInnen kennen sie alle, und ich bin sicher, auch Maler, Musiker, Schauspieler und andere Künstler kennen sie.

Man sitzt vor dem leeren Blatt Papier resp. Monitor resp. Leinwand, starrt darauf, starrt ins Leere und nichts passiert. Derweil stapeln sich im Briefkasten die Mahnungen, der Haushalt verkommt langsam, die letzten durchgeschriebenen, -gemalten, -musizierten Nächte hängen noch in den Kleidern, gerade wollte man sein Ego mit Hilfe von Google ein bisschen aufpolieren und stieß dabei ausgerechnet auf eine 1-Sterne-Rezension zum letzten Werk. Das sind die Tage, an denen man aufgeben möchte.

Und dann passiert das, was mir heute passiert ist. Man bekommt einen Liebesbrief! Das kommt - zumindest in meinem Alter - nicht mehr so häufig vor (die Rechnungen und Mahnungen überwiegen deutlich), aber heute ist es passiert.

Ein Liebesbrief, nicht nur für mich alleine, sondern für alle, denen es ähnlich geht wie mir, die sich durchboxen, weitermachen, immer wieder die Ärmel hochkrempeln, weil sie ihre Kunst nicht loslassen wollen, weil aufgeben gar keine Alternative wäre.


Dieser Liebesbrief kam von meiner Buchhändlerin, Bloggerin und Freundin Sarah, bekannt auch als Pinkfisch.
Und dafür möchte ich jetzt hier mal danke sagen! Danke für diesen wunderbaren Brief, für die Liebeserklärung an alle Künstler und Kreativen, danke fürs Mutmachen und Anfeuern. Mein Tag ist plötzlich gar nicht mehr grau ... sondern irgendwie ... pink

26. Mai 2016

Vom Verwirklichen von Träumen - Teil 2

Vom Verwirklichen von Träumen - Teil 1 findet ihr nicht bei mir, sondern auf der Seite meiner liebsten Freundin & Kollegin Alice Gabathuler, deren Energie mich immer wieder von den Socken haut.
Ich freu mich wahnsinnig für Alice, Tom und Stephan und wünsche Ihnen auch von hier aus noch einmal einen Superstart und ganz viel Erfolg mit diesem einmaligen Projekt!

Nun zu Traum 2.

Angefangen hat alles mit diesem Tisch. Auf dem Bild ist er nur halb ausgezogen und bietet locker Platz für 8-10 Personen. Zieht man ihn ganz aus, können 14 bis 16 Personen daran Platz nehmen und ... ja was eigentlich? Essen. Trinken. Oder schreiben!



Mit diesem Tisch und dem dazugehörigen Raum wurde ein Traum war, den ich schon lange mit mir herumschleppe: Eine eigene Schreibwerkstatt.

Schreibkurse für Kinder und auch Erwachsene gebe ich ja schon seit einiger Zeit. Bisher bin ich zu den Veranstaltungsorten immer angereist, werde das bei Interesse auch gerne weiter tun, aber jetzt kann ich auch Teilnehmer in meine ganz private Schreibschule einladen.

Wer mehr wissen möchte, kann sich die funkelnagelneue Seite zur Schreibwerkstatt WortArt hier anschauen: WortArt

Die kleine Dame und ich warten jedenfalls ganz aufgeregt auf die ersten Teilnehmer und freuen uns schon jetzt auf viele kreative und spannende Schreibrunden am großen Tisch oder auch in der freien Natur.


23. Mai 2016

Aktives Zuhören

... ein Artikel über meine Lesung in der Stadtbücherei Elze aus der Leine-Deister-Zeitung (17.05.2016).
Ein herzliches Dankeschön von hier aus nach Elze, die Damen in der Stadtbücherei und auch an die Autorengruppe "wort für wort" für die nette Betreuung!

Zum Vergrößern bitte das Bild anklicken

22. Mai 2016

Sonntagsgrüße vom Terrrassengarten

Irgendein aufmerksamer Blogleser fragte mich kürzlich, was eigentlich aus meinen Tomatenkernen geworden ist, die ich im Frühling so fein säuberlich aus unseren Bio-Tomaten entnommen und als Saatgut verwendet habe.
Das brachte mich auf die Idee, ich könnte euch mal wieder meinen kleinen Terrassen-Gemüse-Garten zeigen, auf dem im Moment so einiges wächst und gedeiht. Seht selbst:

Drei Sorgen Tomaten warten auf ihr Sommerbeet auf der Terrasse


Die Kartoffelsäcke sind inzwischen mit den Pflanzen in die Höhe gewachsen

Unser Pflücksalat wird schon fleißig geerntet



Zwischen dem Pflücksalat wachsen die Kohlrabi munter zu stattlicher Größe

Die Gurkenpflänzchen durften jetzt auch ins Freie umziehen

Die Dame passt auf, dass unsere Kapuzinerkresse hübsch wächst


Mein kleinstes Kräuterbeet in einer alten Weinkiste

Mit den Erbsenpflänzchen zu seinen Füßen fühlt sich der Olivenbaum nicht mehr so alleine

Noch ein winziges Kräutergärtchen

Die ersten Erdbeeren haben wir schon aus dem Blumenkasten geerntet

Jetzt gucken auch die Stangenbohnen schon mutig über den Rand und warten auf ihre Rankhilfe

Auch ein blindes Huhn findet mal einen Oregano

20. Mai 2016

1. Unterfränkischer Lesetag

Am 4. Juni 2016 findet er statt - der 1. Unterfränkische Lesetag.
Worum geht es?

An diesem Tag sollen Lehrer, Schulbibliothekare und alle, die sonst noch mit der Leseförderung für Schüler aller Altersstufen zu tun haben, die Möglichkeit erhalten, einen oder mehrere Workshops zum Thema Leseförderung und auch Schreibförderung zu besuchen.
Es gibt einen Eröffnungsvortrag von Ralf Schweikart zum Thema "Alles SuperBuch! Kinder- und Jugendliteratur heute". Danach folgen dann die verschiedenen Workshops.
Einen dieser Workshops für Lehrer biete ich an, in meinem Kurs geht es um kreatives Schreiben mit Kindern und darum, wie man Kindern neben dem Lehrplan den  Spaß am kreativen Umgang mit unserer Sprache und mit Stift und Papier wieder nahe bringen kann.



Die anderen Workshops könnt ihr dem angehängten Link entnehmen, alles in allem wird das sicher ein sehr spannender und abwechslungsreicher Tag und ich freue mich jetzt schon darauf, Teil dieser Veranstaltung zu sein.
Nicht oft hat man als Kinderbuchautor die Möglichkeit, so direkt mit Lehrern unserer Zielgruppe ins Gespräch zu kommen.
Abschließend werden die Teilnehmer übrigens noch mit einer kleinen Lesung belohnt, die von mir und meinen Kollegen Heiko Wolz und Peter Hub gestaltet wird.

Anbieter dieser Veranstaltung ist die Regierung von Unterfranken. Und von diesem Angebot könnten sich alle anderen Regierungsbezirke mal eine dicke Scheibe abschneiden.

Übrigens: Gäste aus anderen Regierungsbezirken und von allen Schularten sind herzlich willkommen. So der Veranstalter.

Zum Programm geht es HIER.


12. Mai 2016

Die 34. Hildesheimer Jugendbuchwoche

... findet zur Zeit statt und ich darf neben so wunderbaren Kollegen wie Aygen-Sibel Celik, Irene Margil, Wolfram Eike, Doris Meißner-Johannknecht, Meike Haberstock und Andreas Schlüter ein Teil davon sein.
Seit Montag sind wir alle in vielen Schulen und Bibliotheken in und um Hildesheim unterwegs, um Kindern und Jugendlichen aus unseren Büchern vorzulesen.
Die Lesungen machen unglaublich viel Spaß und das abendliche Fachsimpeln mit den Kollegen beim Griechen um die Ecke erst recht.
Morgen geht die Lesewoche schon wieder zu Ende, und dann muss ich die vielen neuen Leseeindrücke und auch Fotos, die ich gemacht habe, erst einmal in Ruhe verarbeiten.
Zwei Fotos will ich euch aber heute schon zeigen, weil ich mich so darüber gefreut habe.

Am Dienstag habe ich u.a. vor der Klasse 2 e der Didrik-Pining-Schule in Hildesheim gelesen. Besonders viel Spaß hatten die Kinder mit meiner Geschichte von Netti Spaghetti, die immer nur Nudeln zaubert. Und heute schon erreichten mich die Fotos dieser Bilder, die die Kinder gleich nach der Lesung gemalt haben. Ein Baum voller Nudeln war schon toll, aber die Wunschbäume der Klasse 2 e sind noch viel toller geworden, finde ich.




Von hier aus ganz herzlichen Dank an alle Wunschbaum-Maler! Ich habe mich riesig über eure Bilder gefreut und hoffe, dass ihr noch ganz viel Spaß mit vielen weiteren spannenden Geschichten und Büchern habt. Ein bisschen wisst ihr ja jetzt sogar, wie man selbst spannende Geschichten erfinden kann ... :-)

4. Mai 2016

Lesung in Oranienbaum

Den 1. Mai habe ich im Zug verbracht. Viermal Umsteigen, insgesamt 90 Minuten Verspätung, aber dann kam ich doch an im schönen Oranienbaum in Sachsen-Anhalt.
Ganz schnell habe ich mein Gepäck aufs Zimmer gebracht, um mir wenigstens noch ein bisschen den Schlosspark anschauen zu können. Den viel berühmteren Nachbarpark in Wörlitz habe ich leider nicht mehr geschafft, aber ein paar Eindrücke konnte ich euch wenigstens vom kleineren Park in Oranienbaum mitbringen.






Am Abend hatte ich dann ein sehr schönes gemeinsames Abendessen mit der Veranstalterin Martina Weigel, ihrer Partnerin und mit der wunderbaren lieben Kollegin Antje Wagner, die ebenfalls für Lesungen angereist war. Es ist immer wieder schön, wenn man so herzlich und liebevoll in einer fremden Stadt aufgenommen wird.

Am nächsten Morgen begann dann auch gleich um acht Uhr die Lesung, ich las aus meinem Roman Holundermond für die fünften und sechsten Klasse, Antje beglückte in der Zeit die Älteren mit ihren spannenden Büchern. Dann hatte ich das große Glück, nach meiner Lesung noch einer weiteren Lesung von Antje lauschen zu dürfen und ihr Roman "Vakuum" hat mich so gepackt, dass ich ihn mir gleich kaufen und auf der Heimfahrt weiter lesen musste.

Es war eine weite Reise für eine relativ kurze Zeit, aber sie war voller schöner Eindrücke und toller Begegnungen. Solche Tage machen mich ganz besonders dankbar für meinen Beruf!