9. Februar 2011

Bücher für die Sternenbrücke

Einmal jährlich wiederhole ich diese Aktion und sammele unter den Kollegen und Freunden (neue) Kinderbücher für die Sternenbrücke.
In diesem Jahr habe ich es zum ersten Mal geschafft, die Bücher in zwei riesigen Koffern persönlich zu dem Kinderhospiz in Hamburg zu bringen. Zum Glück gibt es von Hanau täglich einen ICE, der nach Hamburg durchfährt - um 6.00 morgens!
In Hamburg brauchte ich ein Taxi, um zum Hotel zu kommen, mit dem Bus oder der S-Bahn hätte ich die Bücherkoffer alleine nicht bewegen können. Ein älterer Taxifahrer wollte mich fahren und wollte mir dann unbedingt die Taschen noch die Hoteltreppe hochtragen, weil es so furchtbar stürmte und regnete. Der gute Mann hat ganz schön geächzt und gestöhnt und mich gefragt, ob ich mit einer Steinesammlung auf Reisen sei.

Zusammen mit den Kolleginnen Gabriele Gfrerer und Kari Erlhoff machte ich mich am Freitagnachmittag dann bei strömendem Regen auf dem Weg in Richtung Kinderhospiz. Gabi und ich waren wirklich heilfroh, dass uns Kari mit dem Auto am Hotel abholen konnte. So blieben die Bücher dann doch noch einigermaßen trocken.

In der Sternenbrücke wurden wir von Frau Schüddekopf sehr liebevoll mit Kaffee und Plätzchen empfangen und dann haben wir erst einmal fast 2 Stunden nur geredet. Über unsere Arbeit als Kinderbuchautoren, vor allem aber über die Arbeit in einem Kinderhospiz, über den Umgang der Mitarbeiter mit sterbenden Kindern und deren Eltern und Familien, über die Kinder selbst. Viele viele Fragen haben uns bewegt und wir durften wirklich alle stellen.
Ich glaube, jede von uns dreien war mehr als beeindruckt von der großen Wärme und Liebe, die dieses Haus ausstrahlt und der wunderbaren Arbeit, die dort geleistet wird.
Mit unseren Büchern können wir nur einen winzigen Teil zu dem beitragen, was in einem Kinderhospiz tatsächlich gebraucht wird.
Trotzdem wurde beim Auspacken jedes Buch freudig begrüßt. Auch wenn die kleinen Patienten selbst oft nicht mehr in der Lage sind zu lesen oder Bilder zu betrachten, so hören viele von ihnen noch gerne zu oder genießen beim Vorlesen einfach die Stimme, die sie hören. Außerdem tummeln sich doch auch immer wieder jede Menge Geschwisterkinder in der Sternenbrücke, so dass wir sicher sind, unsere Kinderbücher werden gelesen werden.


Kari Erlhoff - Jutta Wilke und Frau Schüddekopf von der Sternenbrücke

Auch  unsere vorsichtige Frage, ob wir auch Krimis für Kinder und Jugendliche dalassen können, wurde beantwortet:
"Hier sind ganz normale Kinder mit ganz normalen Bedürfnissen. Klar wollen die auch mal spannende oder auch gruselige Geschichten lesen."

Wir haben den Mitarbeitern der Sternenbrücke fest versprochen, dass es immer wieder neue Bücher von uns geben wird. Schließlich wollen wir alle ja noch viele Bücher schreiben. Ausdrücklich haben wir auch darum gebeten, ruhig hin und wieder ein Buch zu verschenken, sollte sich ein Kind in eine Geschichte verliebt haben und sich gar nicht mehr trennen wollen.
Wir wollen weitersammeln - die ersten Bücher sind heute schon wieder bei mir eingetrudelt -  damit es bald wieder heißt: Bücher für die Sternenbrücke.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Toll Jutta! Geschichten und Fantasie sind immer ein ganz großes Geschenk, denn sie nehmen mit in neue Welten. Und so ganz nebenbei transportieren sie auch die Liebe, mit denen diese Bücher geschenkt werden. Jeder Autor gibt doch ein Stückchen seiner Seele in ein gutes Buch.

Raoul hat gesagt…

Eine sehr, sehr schöne Aktion für das Kinderhospiz. Toll!

Wir hatten Ende letzten Jahres eine Spendenaktion zugunsten der Sternenbrücke ins Leben gerufen, die unter dem Motto stand "Du schreibst - Wir spenden". Insgesamt sind 250,- € zusammengekommen und wir werden diese Aktion in diesem jahr wiederholen.

Anonym hat gesagt…

Tolle Aktion, wenn auch nicht ganz einfach...