Es gibt Tage, da fragt man sich schon, was man da eigentlich tut. Ich hatte viele solcher Tage in den letzten Woche. Zum Beispiel im Urlaub in Dänemark, als ich - grob geschätzt - täglich zwischen 5 und 6 Stunden an meinem Manuskript gearbeitet habe, statt am Strand zu liegen. Was an mir lag, ich hatte mich schlicht in der Zeit, die ich noch benötigen würde, verschätzt.
Oder diese Tage, an denen die Rechnungen schneller ins Haus flattern (und zu dem auch noch wesentlich höher sind) als die zu erwartenden Vorschüsse.
Die Tage, an denen man schreien möchte, weil Schulen Bücherspenden ablehnen mit der Begründung, für eine Schulbibliothek habe man sowieso keinen Platz.
Dann gibt es die Tage, an denen man eigentlich sein Manuskript ausdrucken müsste, aber die Druckertinte ist leer. Oder die, an denen man erfährt, dass die neue Plot-Idee ja hübsch ist, der Verlag nur leider alle Programmplätze bis 2017 schon vergeben hat.
Und dann gibt es diese anderen Tage.
Diese Tage, an denen die Lektorin anruft, nachdem sie ein Manuskript bekommen hat, von dem sie bisher nur das Exposé kannte. Und an dem sie sagt, wie gut ihr das Manuskript gefalle und wie viel Spaß sie beim Lesen hatte, dass einige Stellen sie tief berührt hätten und dass sie davon überzeugt ist, dass dies ein wunderbares Buch werden wird.
Und es sind Tage wie dieser, an denen man wieder weiß, warum man das alles tut. Und dass man der Welt besten Beruf hat!
1 Kommentar:
Liebe Jutta,
ich hoffe, dass Dir in Zukunft ganz viele dieser Tage (der zweiten Kategorie natürlich) bevorstehen.
Das mit der Schulbibliothek finde ich jedenfalls grotesk. Eine Ablehnung aus Platzgründen - das habe ich ja noch nie gehört.
Unglaublich.
Liebe Grüße,
Nikola
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