Ich sage es vorweg:
Eigentlich wollte ich keine Bücher mehr rezensieren. Nicht, weil ich das nicht gerne mache, sondern weil ich so viel lese und dabei so viele wirklich gute Bücher lese, dass ich kaum mehr selbst zum Schreiben käme, wenn ich zu jedem Buch eine Rezension verfassen wollte.
Diesmal hat es mich aber aus heiterem Himmel so erwischt, dass ich euch gerne teilhaben lassen will an meiner Begeisterung.
Gelesen habe ich Die Lazarus-Formel von Ivo Pala.
Das Buch habe ich im Rahmen eines Gewinnspiels bei Facebook gewonnen, bekam es vom Autor zugeschickt und habe es erstmal nebenhin gelegt. Nun ja, ein Thriller, dachte ich, dazu noch einer für Erwachsene und wie ihr wisst, bewege ich mich ja fast nur noch im Jugendbuchbereich.
Irgendwann wurde ich dann doch neugierig, habe das Buch angefangen und erst zwei Tage später wieder aus der Hand gelegt.
Ich habe Chemie in der Schule abgegeben, so früh ich nur konnte.
Beim Lesen der Lazarus-Formel habe ich mir gewünscht, wieder in ein Chemiebuch gucken zu dürfen. Nicht, weil ich die Hintergründe des Romans nicht verstanden hätte, sondern weil ich keine Ahnung hatte, dass Chemie so spannend sein könnte.
Es geht aber in diesem Roman von Ivo Pala bei weitem nicht nur um chemische Formeln. Es geht um Religionen, alte Kulturen, um Mystik und Astronomie, um Rätsel, die erst entschlüsselt werden müssen, es geht um alte und neue Sprachen, um ganz viel Geschichte und um die immerwährende Jagd des Menschen nach dem ewigen Leben. Schon bei dieser Aufzählung habe ich vermutlich die Hälfte vergessen und trotzdem halte ich schon wieder die Luft an.
Ausgelöst wird die Jagd im vorliegenden Roman von Eve Sinclair, einer jungen Wissenschaftlerin, die im Zusammenhang mit ihrer Krebsforschung einem faszinierenden Geheimnis auf die Spur kommt.
Ungeachtet der Tatsache, dass dieses Geheimnis wohl schon etliche Wissenschaftler vor ihr mit dem Tod bezahlt haben, will sie in ihrem jugendlichen Übereifer nur eins: Das Rätsel endgültig lösen.
Angetrieben von Wissensdurst und Neugier schlägt Eve Sinclair jede Warnung in den Wind und gerät so in eine Verfolgungsjagd, die den Leser atemlos macht. Es sind aber nicht einfach Konkurrenten, die sich an ihre Fersen heften, sondern die Protagonistin weckt Mächte, von denen sie im Traum nicht gedacht hätte, dass diese überhaupt existieren.
Das war im Übrigen einer der Punkte, der mir am besten in diesem Roman gefallen hat: Die kühle rationale Eve wird konfrontiert mit Zusammenhängen und Ereignissen, die ihren analytischen Verstand schon bald auf eine harte Probe stellen. Letztendlich muss sie lernen zu akzeptieren, dass es Mächte gibt zwischen Himmel und Erde, denen sie sich besser nicht entgegen gestellt hätte und auf die keine Wissenschaftsvorlesung der Welt sie hätte vorbereiten können.
Es geht in der Lazarus-Formel um noch so viel mehr, dass ich gar nicht mehr aufhören mag, zu erzählen. Als Leser hat man kaum eine Atempause, wobei Ivo Pala sehr geschickt zwischen Actionszenen und ruhigeren Sequenzen wechselt. Es gilt, knifflige Rätsel zu lösen, eine Verfolgungsjagd um die halbe Welt zu begleiten, und neben einigen recht brutalen Szenen kommen sogar Romantik und Liebe nicht zu kurz.
Mit anderen Worten: Palas Lazarus-Formel ist ein Füllhorn an Unterhaltung, das hinter jeder Seite mit einer neuen Überraschung aufwartet. Die größte, absolut nicht vorhersehbare Überraschung erwartet den Leser allerdings erst nach einem packenden Showdown - aber dazu kann ich nur sagen: Buch schnappen und selbst lesen!
2 Kommentare:
Wow, okay, das will dann schon was heißen mit dem Roman. Ich denke, der kommt tatsächlich auf meine Wunschliste. Danke für den Tipp.
Liebe Grüße
LeseMaus
Oh, wow. ich bin ja wirklich kein thriller fan, aber wenn jemand, der von sich selbst auch behauptet kein thriller fan zu sein mit so einer begeisterung von einem buch berichtet, muss es wohl gut sein, nicht? danke!
lg tine
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