15. Juni 2015

Fundsache - 1

Unser Haus platzt vor lauter Büchern fast aus allen Nähten. Trotzdem ist kein Buchladen, kein Antiquariat und kein Bücherflohmarkt vor uns sicher. Und weil wir uns besonders gerne und auch oft Bücher aus zweiter Hand ins Haus holen, stoßen wir in diesen Büchern immer wieder auf liebevolle handgeschriebene Widmungen.
Oft sitzen wir da und überlegen, ob sich Opa Ernst oder Tante Helene wohl über das Büchlein zu Weihnachten oder zum Geburtstag gefreut haben und welchen Weg es wohl hinter sich hatte, bis es dann endlich im Regal eines Antiquariats oder in einer Bananenkiste auf dem Flohmarkt gelandet ist.

Und weil die Widmungen immer wieder spannend sind und ihre ganz eigenen Geschichten erzählen, will ich sie euch hier in unregelmäßigen Abständen zeigen. 

Hier kommt sie also - unsere Fundsache Nummer 1 - viel Spaß damit!

Was wohl aus Verena und Matthias geworden ist?


Und nochmal zur Erinnerung: Wer bei der Aktion Post-für-dich gerne noch mitmachen möchte, kann das HIER tun.


3 Kommentare:

Hanne~BookLounge Lesegenuss hat gesagt…

Wieder eine tolle Idee von dir, liebe Jutta.
Ich habe vor vielen Monaten angefangen, unsere Bücherkisten (beider Töchter und meine) zu sortieren und natürlich mußte ich in meinen schauen, von wem sie waren usw.
Ist zwar nicht so wie bei dir oben beschrieben, aber trotzdem denkt man, ach ja Tante Tutta und das zu Weihnachten 1958 usw....
Liebe Grüße Hanne

Anonym hat gesagt…

Der Berliner Liedermacher und DDR Dissident, Stefan Krawczyk formulierte es mal folgendermaßen: "ich Käme sicher schneller von einen zum andren Ende der Stadt, wenn es nicht so viele Buchläden gäbe!"

Anonym hat gesagt…

Oder, mit Elias Canetti gesagt "Ich bereue diese Buchorgien nicht. Ich fühle mich wie in der Zeit der Expansion für Masse und Macht. Auch damals geschah es alles durch Abenteuer mit Büchern. Als ich kein Geld hatte, in Wien, gab ich alles, was ich nicht hatte, für Bücher aus. In London, in der schlimmsten Zeit, gelang es mir irgendwie immer noch von Zeit zu Zeit Bücher zu kaufen. Ich habe nie systematisch etwas gelernt, wie andere Leute, sondern nur in plötzlichen Aufregungen. Sie begannen immer damit, daß mein Blick auf etwas fiel, das ich dann haben mußte. Die Geste des Ergreifens, die Freude am Hinauswerfen von Geld, das nach Hause oder in das nächste Lokal Tragen, das Betrachten, das Streicheln, das Blättern, das Wegstellen für Jahre, die Zeit neuer Entdeckung dann, wenn's ernst wurde - alles das ist Teil eines schöpferischen Prozesses, dessen verborgene Einzelheiten ich nicht kenne. Aber anders geschieht bei mir nichts, und so werde ich bis zum letzten Augenblick meines Lebens Bücher kaufen müssen, besonders wenn ich ganz sicher weiß, daß ich sie nie mehr lesen werde.
Es ist, glaube ich, auch ein Teil des Trotzes gegen den Tod. Ich will wissen, welche dieser Bücher ungelesen bleiben werden. Bis zum Schluß kann es nicht bestimmt sein, welche es sind. Ich habe die Freiheit der Wahl, unter allen Büchern um mich herum kann ich jederzeit frei wählen und habe dadurch den Verlauf des Lebens in meiner Hand."